Jürgen Huck (1927-2021)

 

Jürgen Huck wurde am 9. Dezember 1927 in Stadtoldendorf in Niedersachsen geboren. Er sammelte wertvolle Erfahrung in den unterschiedlichsten deutschen Archiven. Von 1950 bis 1952 war er im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover und 1952 bis 1959 im Bundesarchiv Koblenz (Ausbildung von 1954 bis 1955 in der Archivschule Marburg) tätig. 1960 trat er die Stelle des Leiters des Stadtarchivs Porz an, die er bis 1977 (seit 1975 Außenstelle des Historischen Archivs der Stadt Köln) innehatte. Neue Herausforderungen und eine berufliche Heimat fand er letztendlich 1977 in Neuss, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 das Stadtarchivs Neuss mit Herz und Verstand leitete.

 

Als erster fachlich geschulter Archivar im Stadtarchiv Neuss erkannte er die Erfordernisse, um das bisher sehr gut von Joseph Lange geführte Stadtarchiv zu professionalisieren. So fehlte aus archivarischer Sicht vor allem eine brauchbare Einteilung der Archivbestände, die er im Vorbild von Porz neu anlegte. Nach einem einheitlichen Plan wurden zudem von ihm ein Bildarchiv, eine Zeitgeschichtliche Sammlung und die Archivbibliothek auf- und ausgebaut. Der Professionalisierungsgrad des Archivbetriebs erhöhte sich, als Anfang Oktober 1978 die Archivarin Claudia Hillmann (heute: Chehab), die später seine wichtigste Mitarbeiterin und Vertreterin wurde, ihren Dienst in Neuss antrat. Ein weiterer Meilenstein war die Einrichtung der heute noch überregional wirkenden Restaurierungswerkstatt in Jürgen Hucks Dienstzeit.

 

Neben seiner regulären Arbeit war er langjähriger Dozent der Archivberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland und gewähltes Mitglied der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (1984). 1989 erhielt er für sein Engagement die Ehrenmedaille der Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V.

Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zu archivischen Themen sowie zur Geschichte von Elze, Hildesheim, Lüneburg, Köln und Neuss (u.a. die Schriftenreihe des Stadtarchivs Neuss, Bände 7 bis 10, 19), daneben Forschungen über die Grafen von Bennigsen sowie die Bock von Wülfingen, Erbdrosten und Webkämmerer der Fürstenbischöfe von Hildesheim zeugen von seinem unermüdlichen Einsatz für die Archiv- und Geschichtswissenschaft.

 

Dieser Einsatz endete freilich nicht nach Jürgen Hucks Pensionierung 1989. Er forschte und publizierte weiterhin zur Geschichte seiner ehemaligen Wirkungsstätten, seiner niedersächsischen Heimat und den Städten Porz und Neuss (2007: „Kultur in Neuss 1789-1918“). Für diesen Verdienst wurde er mehrfach ausgezeichnet.

 

Als Archivar mit Leib und Seele hat Jürgen Huck seine Erinnerungen zum beruflichen und privaten Leben aufgezeichnet und zusammen mit seinem Nachlass (D.04.H.07) dem Stadtarchiv übergeben.

 

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